CBD-Liquid selber machen: Hexenwerk oder Kinderspiel? In 7 Schritten zum Erfolg
Du überlegst CBD Liquid selber zu Hause herzustellen? Du suchst eine zuverlässige Anleitung, damit es garantiert gelingt?
CBD-Liquid ist perfekt für die Inhalation des Wirkstoffs CBD geeignet. Es wirkt außergewöhnlich schnell und ist fix und fertig käuflich erwerblich. Aber was, wenn du keine Fertigprodukte haben möchtest? Was wenn ich alles individualisieren und meinem persönlichen Geschmack anpassen möchte?
Kein Problem! Die Herstellung der eigenen CBD Flüssigkeit ist kein Hexenwerk! Wir zeigen dir Schritt für Schritt wie es geht.
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Das erfährst du in diesem Beitrag
Was erwartet dich?
Wir möchten dir in diesem Artikel alle Informationen über die Herstellung deines eigenen CBD Liquid zur Verfügung stellen. Aber nicht nur mit einer simplen Schritt-für-Schritt Anleitung, sondern auch mit allem Hintergrundwissen über Inhaltsstoffe, verwendete Materialien und Alternativen. Lies dir den Artikel bitte von Anfang bis Ende durch bevor du loslegst. Du und wir wollen Fehler vermeiden.
Was muss enthalten sein?
CBD Liquid besteht hauptsächlich aus 4 Komponenten. Diese sind
- Glyzerin
- Propylenglykol
- Aromen und
- CBD-Isolat (oder auch CBD-Kristalle)
Ein großes Problem ist, dass sich die Kristalle nicht in pflanzlichem Glyzerin lösen. Hier kommt das Propylenglykol ins Spiel. Das Isolat wird zunächst in diesem verdünnt bevor man das Glyzerin und die Aromen hinzugefügt.
Was sind CBD Kristalle?
Die CBD Kristalle beinhalten den Wirkstoff CBD. Und das nahezu in reiner Form. Neben einer geringen Menge Terpene sind 98 bis 99% reines CBD. Frei von Verunreinigungen oder Schadstoffen. Dies bedeutet aber auch dass zunächst auf die Synergien von CBD und Terpene verzichtet wird 1)Russo, Ethan B. Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects, 2011, Br J Pharmacol.
Was ist die Liquid Base?
Die Liquid Base ist die Mischung aus Glyzerin und Propylenglykol. Wie so oft… die Mischung macht es. Als Richtwert kannst du es zunächst mit einer Mischung im Verhältnis 60% Propylenglykol und 40% Glyzerin versuchen. Anpassungen sind hier natürlich möglich. Mit steigendem Propylenglykol-Anteil ist normalerweise ein Kratzen im Hals zu spüren. Manche Menschen mögen dies jedoch. Zum Beispiel viele Raucher. Vielleicht möchtest du aber natürlich auch CBD nutzen um genau damit aufzuhören 2)Morgan CJ et al., Cannabidiol reduces cigarette consumption in tobacco smokers: preliminary findings., 2016, Addict Behav.
Was du vor dem Beginn brauchst: Equipment
Neben der Liquid Base und den CBD Kristallen werden noch gewisse Utensilien benötigt bevor es losgehen kann. Eine Übersicht findest du hier:
Dosierungsbehälter
Am Ende soll dein Liquid ja irgendwo aufbewahrt werden können. Dafür eignen sich am besten kleine Fläschchen, die man eigentlich überall bekommt. Online oder in Baumärkten findest du eine große Anzahl dieser Behälter. Solltest du vorhaben dein Liquid in Zukunft ständig selbst herzustellen kann es sich lohnen gleich in eine größere Anzahl zu investieren. Nutze den Skaleneffekt (kleinerer Stückpreis bei größerer Abnahme).
Mischgefäß
Zum Mischen unerlässlich ist das Mischgefäß. Im Endeffekt einfach eine größere Flasche die aber zwei Eigenschaften besitzen muss: Verschließbar und hitzeresistent (zumindest bis zu 100 Grad Celsius).
Aroma
Hier müssen nicht viele Worte verloren werden. Schau dich nach geeignet Aromen um. Schließlich soll das Liquid am Ende genau nach deinem Geschmack sein.
Messbecher
Du möchtest ja ein Endprodukt erstellen, dass nicht zufällig entstanden ist. Für ein genaues und reproduzierbares Ergebnis einen einfachen Messbecher verwenden. Ist dieser nicht zu Hand kannst du auch mit einer Küchenwaage zu Beginn arbeiten.
Kochtopf
… einen Kochtopf halt 🙂
Vorbereitung des Vaper
Die Vorbereitungen am Vaper unterscheiden sich nicht groß von der Benutzung normaler E-Liquide. Da man gerade am Anfang aber meist noch etwas unsicher ist was das Mischverhältnis aller Komponenten angeht, ist die Benutzung eines Mund-zu-Lunge Zerstäubers eine gute Idee. Bist du von deinem Ergebnis überzeugt kehre einfach zum direkten Lungengerät zurück. Haben sie keinen Zerstäuber besser zunächst kleine Züge machen.
In 7 Schritten zum Liquid
Kommen wir endlich zu dem Punkt warum du wahrscheinlich auf diese Seite gekommen bist. Der Herstellung. Wir versuchen jeden Schritt so ausführlich und dennoch einfach wie möglich zu halten. Damit auch nichts schief geht.
1. Die Zutaten
Wir brauchen Propylenglykol, Glyzerin, Aroma und CBD-Kristalle. Wenn gewünscht können auch Terpene hinzugefügt werden. Mithilfe dieser lässt sich der Geschmack noch deutlich verfeinern. Stelle sicher das alle Zutaten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
2. Ausrüstung
Stelle sicher, dass deine Ausrüstung komplett ist. Aufbewahrungsbehälter, Messbecher, Kochtopf. Wasser und eine Möglichkeit dieses zu erhitzen sollten nicht fehlen.
3. Zerkleinere
Zerkleinere die abgemessenen oder abgewogenen CBD-Kristalle bis sie ein feines Pulver ergeben. Mit welchem Werkzeug du das bewerkstelligst bleibt dir überlassen.
4. Befüllen des Mischbehälters
Nun ist es Zeit dich auf ein Mischverhältnis festzulegen. Bedenke umso mehr Propylenglykol desto mehr kratzt es im Hals. Bei zu viel Glyzerin jedoch lösen sich die Kristalle nicht. Ein Mischverhältnis im Bereich von 60/40 oder 50/50 ist eine Möglichkeit. Befülle damit deinen Mischbehälter.
5. Dosierung
Auch hier hängt das Verhältnis Base zu Kristallen wieder von den eigenen Vorlieben und Verträglichkeit ab. Weniger ist am Anfang vielleicht mehr. Kristalle zur Base im Mischbehälter hinzufügen.
6. Das Wasserbad
Erwärme das Wasser und stelle deinen Mischbehälter in das erhitzte Wasser (Vorsicht! Wasser nicht bis zum Siedepunkt erhitzen). Schüttle den Behälter immer wieder damit sich die Kristalle auflösen können. Dies dauert in der Regel einige Minuten. Solltest du hier Probleme haben kann dies an einem zu hohen Glyzerin Anteil liegen.
7. Der finale Schritt
Sind die Kristalle vollständig aufgelöst ist dein Liquid bereit in die Dosierbehälter umgefüllt zu werden. Dort kannst du dann noch deine Aromen hinzufügen und so dem Ganzen eine noch persönliche Note verleihen. Wahlweise können auch Terpene verwendet werden. Dies sind extrahierte, natürliche Kohlenwasserstoffverbindungen die in vielen verschiedenen Pflanzen (darunter auch Hanf) vorkommen. Sie sind sehr konzentriert und somit bedarf es nur einer kleinen Menge für ein verändertes Geschmackserlebnis.
Das war’s!
Zusammengefasst: Du hast 2 Möglichkeiten für dein Liquid
Wenn du CBD Liquid herstellen möchtest, hast du 2 Möglichkeiten:
Liquid komplett selber machen und kreativ werden
Du nutzt diese Anleitung, um dein Liquid von Grund auf selbst herzustellen. Es ermöglicht es dir individuell zu dosieren und deine ganz eigene Kreation herzustellen. Der Vorteil ist, dass du auf alle deine Bedürfnisse eingehen kannst und kreativ werden kannst. Nachteilig ist, dass es sehr viel Zeit benötigt und insbesondere am Anfang Fehler passieren können.
Fertige Liquids kaufen, CBD hinzufügen & Zeit sparen
Du nutzt eine fertig gemischte Base, in der du dann ganz einfach die CBD Kristalle auflöst. So behältst du die volle Kontrolle über den CBD Anteil und kannst sicher sein, dass die Base stimmt. Es könnte aber vorkommen, dass die Base nicht 100% deinem Geschmack entspricht.
Methoden der Extraktion
Hier noch ein kleiner Exkurs zu Methoden der Extraktion von CBD. Neben der Extraktion durch Öl gibt es noch zwei Methoden. Vielleicht könnte dir dieses Wissen in Zukunft bei der Herstellung deines Liquids behilflich sein.
Extraktion mit Alkohol
Diese Methode ist gleichzeitig auch die beliebteste. Sie wird seit einer gefühlten Ewigkeit genutzt, um Extrakte herzustellen. Wird Cannabis in Alkohol eingelegt entzieht dieser der Pflanze kontinuierlich die Cannabinoide, ohne sie zu schädigen. Der Alkohol schützt das Extrakt danach vor Oxidation und hält es frisch.
CO2-Extraktion
Ein anderes Verfahren ist die Extraktion mittels CO2. Die Pflanze wird unter Druck erhitzt bis sich das enthaltene CBD in einem Aggregatzustand zwischen flüssig und gasförmig befindet. Man nennt diesen Zustand auch „Überkritisch“. In diesem Zustand lässt sich das Extrakt einfach mit CO2 lösen. Dieses Verfahren sorgt für ein besonders reines Ergebnis.
Tipps & Tricks: Temperatur, Propylenglykol & die richtige Dosierung
Noch ein paar Tipps und Tricks, die bei der Herstellung helfen oder diese beschleunigen.
- CBD-Isolat gibt es auch als Pulver zu kaufen (du sparst dir das lästige zerkleinern).
- Niemals eine Mikrowelle für das Erhitzen der Flüssigkeit nutzen. Glaube uns, das funktioniert nicht.
- Wenn du Terpene verwendest dann füge am besten dem noch warmen Liquid bei.
- Lagere das Liquid dunkel und kühl. Das erhöht die Haltbarkeit.
- Iss das Liquid nicht! Es ist nicht für den Verzehr geeignet. Dafür gibt es andere Produkte.
- Bitte keine zu hohen oder niedrigen Temperaturen. Das Wasser sollte niemals kochen. Anders herum werden sich die Kristalle bei zu geringer Temperatur nicht lösen.
- Du kannst die Kristalle auch zuerst mit Propylenglykol mischen und dann das Glyzerin hinzugeben. Kristalle lösen sich so leichter.
- Für die Dosierung gilt folgende Regel: 1g CBD-Isolat in 100ml Base entspricht ein Endprodukt mit 1% CBD Anteil. Für ein entsprechendes Ergebnis einfach hochrechnen.
Was kostet mich die Herstellung?
Lassen wir einmal die Anschaffungskosten für die Ausrüstung weg. Diese Kosten sind erstmal sowieso überschaubar, zweitens sind vielleicht schon einige Utensilien vorhanden und drittens fallen die Kosten (außer für die Aufbewahrungsbehälter) nur einmalig an.
Für die CBD Kristalle zahlt man um die 70€ pro Gramm. Die Base ist mit ca. 15€ pro Liter schon deutlich günstiger. Ein Fläschchen mit Aroma bekommt man um sie 6€. Dies entspricht so ungefähr den Mengen, die sie für 100ml Liquid benötigen.
Gesamt: 91€
Rechtlicher Hinweis: Ist es legal?
CBD ist legal solang es nicht einen bestimmten Wert an THC enthält. Dies ist bei Kristallen praktisch nicht der Fall, da es sich um das reinste CBD Produkt handelt. Für die Verwendung dieses Liquid musst du mindestens 18 Jahre alt sein.
Fazit: Fertigprodukt oder Individuallösung
Ob sich die Herstellung eines eigenen Liquids lohnt muss am Ende jeder selbst entscheiden. Finanziell lohnt es sich mit den einmal Anschaffungen wohl nur bei regelmäßigem Gebrauch. Sollte man in Zukunft aber gewillt sein, den Mehraufwand für das eigene Produkt zu betreiben lohnt es sich auch in der Geldtasche. Auf jeden Fall ist das eigene Liquid eine gute Möglichkeit alles genau nach deinem Bedarf abzustimmen und auch höher konzentrierte Präparate herzustellen. Auf jeden Fall würden wir uns auf eure Kommentare freuen.
Vielleicht hilft ja auch dir CBD gegen Kopfschmerzen 3)Rhyne DN et al., Effects of Medical Marijuana on Migraine Headache Frequency in an Adult Population, hier im Volltext, Pharmacotherapy, 2016. Lass uns wissen was du denkst und teile deine Erfahrungen mit uns!
Quellen [ + ]