CBD als Alternative zu Neuroleptika? Kann Cannabidiol bei Schizophrenie helfen?

Schizophrenie ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die rund 1% der Weltbevölkerung betrifft. Klingt im ersten Moment nicht viel, in absoluten Zahlen relativiert sich der Eindruck schnell. Für Deutschland würde dies bedeuten, dass 830.000 Menschen betroffen sind. Männer und Frauen gleichermaßen und meist auch schon im jungen Erwachsenenalter.

von CBD Schizophrenie

Wir möchten dir in diesem Artikel CBD als mögliche Alternative zu herkömmlichen Behandlungsmethoden vorstellen. Du erfährst was Schizophrenie bedeutet, welche Symptome auftreten und wie CBD laut Studien bei der Behandlung helfen kann. Lies dir auch gerne unsere zusammengetragenen Erfahrungsberichte durch.

Definition von Schizophrenie

Schizophrenie ist ein Begriff den die meisten Menschen zumindest schon gehört haben. Es zeigt sich, dass viele eine falsche Vorstellung von der Krankheit haben. Schizophrenie ist – anders als viele glauben – keine Persönlichkeitsspaltung. Betroffene leiden unter schweren, psychischen Symptomen. Sie lassen sich in grob in zwei Kategorien unterteilen:

  • Plussymptome: Auch wenn der Name es suggeriert, handelt es sich nicht um positive Verhaltensweisen. Vielmehr fallen
    • Wahnvorstellungen und
    • Halluzinationen darunter.
  • Minussymptome: Es handelt sich um Symptome, die nicht sofort mit der Krankheit Schizophrenie in Verbindung gebracht werden. Betroffen leiden an
    • Aufmerksamkeitsstörungen
    • vermindertem Antrieb
    • sozialer Rückzug oder
    • Freudlosigkeit

Was ist das große Problem an Schizophrenie?

Nun zum einen ist die Krankheit sehr schwer zu behandeln. Die Wunderwaffe wurde bisher noch nicht gefunden. Weit schwerwiegender ist aber die Tatsache, dass die Krankheit spät oder gar nicht diagnostiziert wird. Viele Patienten leiden heimlich darunter. Bis sie sich überhaupt dazu äußern und nach Hilfe suchen, dauert es oft zu lange. Meist sind die Personen auf Hilfe von außen angewiesen.

Wie läuft die Behandlung nach einer Diagnose im Detail ab?

Konventionelle Behandlungsmöglichkeiten bei Schizophrenie

Konventionelle Behandlungsmethoden

In akuten Fällen müssen Patienten in einer geschlossenen Psychiatrie behandelt werden. Dies dient sowohl zum Schutz der eigenen Person als auch anderer. Je nach Schwere der Erkrankung beziehungsweise der auftretenden Symptome wird die Behandlung auf zwei Ebenen angegangen.

  • Der Minussymptome werden mit Verhaltens- und Beschäftigungstherapie begegnet. Sie dient einerseits dazu, die eigene Krankheit anzuerkennen, andererseits lernt der Patient damit umzugehen und eine differenzierte Wahrnehmung zu erlangen. Der erste Schritt ist dabei der heiklere. Oft akzeptieren Menschen ihre Krankheit nicht oder setzen selbständig die pharmazeutische Behandlung ab.
  • Doch genau diese sind notwendig, um die Plussymptome zu behandeln. Mit Neuroleptika versucht man Wahnvorstellungen und Halluzinationen in den Griff zu bekommen. Häufig wird dazu Clozapin und Haloperidol verwendet.

Während also die erste Behandlung manchmal nicht angenommen wird, ist die medikamentöse Behandlung nicht risikofrei. Teilweise verschlimmert die Behandlung mit Neuroleptika sogar gewisse Symptome wie Motivationsverlust und die Freudlosigkeit. Manchmal treten dauerhafte Störungen am Bewegungsapparat ein. Ein Umstand der in einer Höllenspirale wieder zu Depressionen führen kann. Dass Neuroleptika auch Gewichtszunahme und Diabetes fördern können, ist da schon fast eine Randnotiz.

Wirkungsweise von CBD

Kommen wir aber zum Ursprungsthema zurück. Kann CBD bei Schizophrenie nun helfen? Im Allgemeinen weisen Studien auf eine erstaunlich vielfältige Wirkungsweise des Wirkstoffes hin. Das Cannabinoid wirkt beruhigend, vermindert Stress und kann bei der Behandlung vieler Krankheiten wie Adipositas, Krebs, Parkinson und vielen anderen unterstützen.

Forschungsergebnisse zeigen, dass CBD durchaus auch zur Behandlung von Schizophrenie im Stande ist. CBD reduziert nämlich psychotische Symptome 1)McGuire P., et al., Cannabidiol (CBD) as an Adjunctive Therapy in Schizophrenia: A Multicenter Randomized Controlled Trial. 2018 doi: 10.1176/appi.ajp.2017.17030325.. Wahnvorstellungen werden gemindert und die Personen wieder mehr in die Realität zurückgeholt. Eine Studie aus der Schweiz 2017 kam zu dem Resultat, dass CBD in einer höheren Konzentration dieselbe Wirkung hat, wie Amisulprid, einem Medikament zur Behandlung von Schizophrenie 2)Büechi S., Wirksamkeit von Cannabidiol: Klinische Studien mit Cannabidiol und Cannabidiol-haltigen Extrakten. 2017; 29:367–371 DOI: 10.1159/000484886

Versuche an Ratten haben unterdessen positive Auswirkungen auf das soziale Verhalten der Tiere und deren kognitiven Fähigkeiten bewiesen 3)Osborne Al., et al. Improved Social Interaction, Recognition and Working Memory with Cannabidiol Treatment in a Prenatal Infection (poly I:C) Rat Model. 2017 doi: 10.1038/npp.2017.40.. Ob sich dieser Effekt auch auf den Menschen übertragen lässt, ist derzeit noch nicht geklärt.

Sollten sich die Ergebnisse der Studien bestätigen, hat CBD einen großen Vorteil gegenüber Medikamenten. Es besitzt so gut wie kaum Nebenwirkungen. Zumindest definitiv weniger als die bisher verwendeten Neuroleptika.

CBD Nebenwirkung

Mögliche Nebenwirkung

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung.

Lasst uns kurz auf das wichtige Thema der potentiellen Nebenwirkungen von CBD eingehen. Vorweg sie existieren, sind aber meist schwach ausgeprägt und hinterlassen keine dauerhaften Schäden. Tatsächlich gilt CBD als ein unbedenkliches, gut verträgliches Nahrungsergänzungsmittel.

Nebenwirkungen, die dennoch auftreten können sind Erbrechen, Müdigkeit, Fieber, verminderter Appetit, Krämpfe, Lethargie, Schläfrigkeit und Durchfall. In der Praxis berichten Anwender hauptsächlich von Müdigkeit, Benommenheit und geringem Appetit.

So viele Studien es auch gibt, so wenig wissen wir aber über die Wirkung an Kleinkindern. Deshalb sollten Schwangere und Kleinkinder kein CBD ohne ärztliche Rücksprache einnehmen. Vorsicht sollte man auch walten lassen, wenn man bereits andere Medikamente zu sich nimmt. Manche Pharmaka enthalten nämlich Enzyme, die für den Abbau des Medikamentes verantwortlich sind. CBD könnte diesen Prozess stören, die Wirkstoffkonzentration im Körper erhöhen und so zu Vergiftungen führen. Dies betrifft auch schon, rezeptfreie Medikamente wie Aspirin.

Bevor es zu Verwechslungen kommt: CBD ist nicht gleich THC. Obwohl beides aus der Hanfpflanze gewonnen wird, hat CBD keine psychoaktiven Eigenschaften und ist nicht illegal. Die meisten CBD Produkte enthalten jedoch kleine Mengen an THC. Solange dieser Wert unter 0,2% liegt kann das Produkt bedenkenlos verwendet werden.

Wie wende ich CBD an?

Wer CBD ausprobieren möchte, der steht zunächst vor einer Hülle und Fülle an CBD haltigen Produkten.

CBD gibt es in Form von: Liquids, Cremen, Pillen, Kapseln, Lebensmittel, Kaugummis, Blüten und noch unzähligen anderen Formen. Alle Produkte haben dabei ihre Vor- und Nachteile, unterschiedliche Einwirkzeiten und Konzentrationen. Man kann sagen, dass es für jeden, denkbaren Einsatzzweck von CBD auch das perfekte Produkt gibt.

Das wohl häufigste, genutzte Produkt ist das Öl. Natürliches Öl, welches mit dem Wirkstoff CBD versetzt wurde, wird tropfenweise unter die Zunge verabreicht und entfaltet in wenigen Minuten seine Wirkung. Beliebt ist es wohl, wegen der einfachen Anwendung, der großen Auswahl und einfacher Transportabilität.

Für die Anwendung gibt es keine genauen Vorschriften. Fange mit kleinen Dosierungen an und steigere die Menge bei guter Verträglichkeit, bis du deine Konzentration gefunden hast. Wann und wie oft CBD am Tag zu dir nimmst bleibt dir überlassen. Nutzt du das Cannabinoid für andere Zwecke als zur Behandlung von Schizophrenie bleibt es auch dir überlassen ob du es einmal, mehrmals oder dauerhaft verwendest. Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst.

CBD Erfahrungen

Erfahrungen: Was sagen andere User

Bei uns erhältst du nicht nur Fakten und Studien. Wir wollen, dass du auch andere Meinungen bekommst und dir dein eigenes Bild zu dem Thema CBD und Schizophrenie machen kannst. Aus diesem Grund findest du hier einige Kommentare, die von anonymen Usern auf diversen Webseiten hinterlassen wurden. Einige wurden gekürzt beziehungsweise zusammengefasst, um die Kernaussage besser darstellen zu können:

Zu hohen Dosierungen: “Heute ist mein CBD Öl angekommen. Meine Dosierung: 10ml, 2500mg. Bei der ersten Anwendung habe ich unabsichtlich zu viel genommen. Aus 50 mg wurden plötzlich 150 mg. Nach 45 Minuten trat die Wirkung ein. Ein entspanntes Gefühl, der Mund und das Gesicht etwas taub, ungefähr so wie nach einer Zigarette. Ich hatte auch wenig gegessen und wurde dann müde. Allgemein bin ich sehr empfindlich gegenüber psychoaktiven Substanzen. Mehr passierte aber nicht.”

Zu der Behandlung von Psychosen: “Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass CBD sich sehr positiv auf die Psyche auswirkt. Ich bekomme wegen meiner Angststörung und Zwangshandlungen Neuroleptika, welche mitunter unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen. Bei CBD konnte ich keine Nebenwirkungen feststellen – außer Muskelrelaxation.”

Eine Antwort auf einen Beitrag einer Mutter die von der Schizophrenie ihres 25-jährigen Sohns berichtet: “Mein Sohn nimmt jetzt CBD Öl sowie andere Nahrungsergänzungsmittel und Clozapin und nun, vier Monate nach der ersten Einnahme sagt er, dass er sich ruhiger fühlt. Ich bemerkte eine erhöhte Konzentrationsspanne und mehr Energie. Wir experimentieren immer…”

Hast du Erfahrungen mit Schizophrenie? Hat dir CBD geholfen oder kannst du negative Erfahrungen berichten? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Fazit

CBD scheint für Schizophrenie-Patienten eine Ergänzung zu Neuroleptika zu sein. Studien konnten mit höheren Dosierungen des Cannabinoides ähnliche Effekte erzielen, wie mit gewissen Psychopharmaka. Dabei sind die verminderten Nebenwirkungen, der größte Vorteil des Wirkstoffes. Berichte und Studien fallen aber auch oft sehr unterschiedlich aus. Es scheint, dass manche Personen besser auf CBD ansprechen als andere.

Eine 100% zuverlässige Aussage lässt sich somit nicht treffen. Halte bei der Verwendung von CBD und anderen Medikamenten vorher Rücksprache mit deinem Arzt, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

Du hast bereits Erfahrungen mit CBD und Schizophrenie gemacht? Wie hat CBD bei dir gewirkt? Hinterlasse einen Kommentar und diskutiere mit

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Quellen   [ + ]

Carolin Schröder

Schon immer habe ich mich für die vielen alternativen Behandlungsmöglichkeiten interessiert, die im Internet kursieren und eine Alternative zu herkömmlichen Medikamenten darstellen. Mit der Zeit hat mich der nicht psychoaktive Wirkstoff CBD in seinen Bann gezogen, sodass ich einen Blog startete und jetzt mein Wissen bei Cannalogis verbreiten darf.

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